
Gut zu wissen
- Wenn Beziehungskonflikte immer wieder eskalieren, so dass es zu verbalen Grenzüberschreitungen, Handgreiflichkeiten und Gewalt kommt
- Wenn diese Eskalationen für beide Partner eindeutig inakzeptabel sind und der Wunsch nach professioneller Hilfe besteht.
- Wenn beiden Partnern die Fortsetzung der Beziehung am Herzen liegt und wenn sie bereit sind, dafür ihr eigenes Handeln in Frage zu stellen und sich zu verändern.
- Wenn beide Seiten bereit sind, sich auf einen Prozess einlassen, dessen Ausgang offen ist.
- Wenn die Folgen der Gewalt für das Opfer so gravierend sind, dass das Vertrauen in die andere Person nachhaltig geschädigt ist.
- Wenn Gewalt einseitig als Mittel für Macht und Kontrolle eingesetzt wird.
- Wenn die Verantwortung für die eigene Gewalt nicht übernommen wird.
- Wenn die Notwendigkeit einer Veränderung lediglich beim Partner/bei der Partnerin gesehen wird.
- Wenn die Ergebnisoffenheit des Beratungsprozesses nicht gewährleistet ist, bzw. wenn die Option der Trennung als mögliches Ergebnis der Beratung von vornherein nicht akzeptiert wird.
- Wenn eine Suchtproblematik vorliegt.
- Wenn die Ursache der Gewalt maßgeblich mit einer psychischen Erkrankung zusammenhängt.
Zusätzlich zu den hier genannten Kriterien bilden die im Erstgespräch von uns gewonnenen Informationen die Grundlage für die Entscheidung für oder gegen eine Paarberatung.
Rechnen Sie bitte auch mit dem Fall, dass eine Paarberatung noch nicht angezeigt ist, weil es besser ist, bestimmte Themen in Einzelgesprächen zu bearbeiten. Einzelberatung findet dann in Form einer ProMann-Beratung bzw. einer Beratung durch die Interventionsstelle „Häusliche Gewalt & Stalking“ statt.
Zunächst findet ein unverbindliches Erstgespräch statt, in dem wir Sie und ihre Situation besser kennenlernen möchten. Natürlich dient dieses erste Treffen auch dazu, dass Sie sich einen Eindruck von uns und unserer Arbeitsweise machen können, um herauszufinden, ob unser Angebot tatsächlich für Sie passt.
Ziel des Erstgespräches ist es auch, jene Themen und festzulegen, welche Sie mit unserer Hilfe bearbeiten möchten.
In der Regel geht es am Beginn der Beratung um klare Verabredungen zur Vermeidung von Eskalationen. Im weiteren Verlauf erkunden wir die im Erstgespräch benannten Themen mithilfe von Fragen und einfühlsamen Dialogen.
Dabei geht es immer wieder darum, mit jenen Gefühlen und Bedürfnissen in Verbindung zu kommen, welche hinter all den Anlässen für Ärger, Unsicherheit oder Wut stecken. Dabei achten wir sorgfältig darauf, des jeder den Raum und die Zeit bekommt, die er oder sie braucht, um sich dem anderen verständlich zu machen. Darüber hinaus liegt uns viel daran sicher zu stellen, dass das Gesagte auch so ankommt, wie es gemeint ist.
Hat in dieser Phase Aussprache, Klärung und gegenseitiges Verstehen stattgefunden, kommt es im nächsten Schritt darauf an, konkrete Ideen zu entwickeln, Wünsche aneinander zu formulieren und zu Verabredungen zu kommen. Diese werden Ihnen mitunter auch als „Hausaufgabe“ für die Zeit zwischen den Beratungen auf den Weg geben.
Die Beratung endet in der Regel dann, wenn alle benannten Themen bearbeitet wurden.
Eine Beratungssitzung dauert bei uns 75 Minuten. Um die Konfliktursachen zu verstehen und zu Verabredungen für Strategien zur Deeskalation zu kommen sind mindestens sechs Sitzungen erforderlich
Die Beratung findet in der Beratungsstelle der Arbeiterwohlfahrt in Halle-Neustadt, Trakehnerstr. 20 (linker Eingang) statt.

